Auswertung des Online-Dialogs

Screenshot des Online-Dialogs

Die Beteiligungsagentur Zebralog* hat im Auftrag der Krieger Handel SE die Beiträge des Online-Dialogs aus dem Dezember 2018 ausgewertet und einen Bericht veröffentlicht:

Auswertungsbericht (pdf) | Lokale Kopie

Nach erster Durchsicht macht der Bericht einen sorgfältigen und inhaltlich ausgewogenen Eindruck. Zum Thema Mobilität gab es im Dialog die höchte Anzahl an Beiträgen, dementsprechend nehmen die Themen Panketrail, ÖPNV, Fußläufigkeit und Verkehrswende einen großen Raum ein und werden auch angemessen wiedergegeben. Die Beiträge der Denkrichtung “Parkplätze, Parkplätze, breite Autostraßen” werden ebenso zusammengefasst und neutral dargestellt.

Sehr hilfreich sind die tabellarischen Übersichten, die zeigen wo die einzelnen Vorschläge geprüft werden. Für die Verkehrswende-Themen sind das vor allem:

  • das von einem Verkehrsgutachter zu erstellende Mobilitätskonzept für die Fläche (beauftragt durch das Unternehmen Krieger)
  • die gesamtstädtischen Planung der Senatsverwaltung (verantwortlich SenUVK)
  • und das darauf aufbauende Workshopverfahren mit eingeladenen Planungsbüros (und Entscheidung durch eine noch zu bestimmende Jury)

Mit dem Bericht liegen also alle Voraussetzungen vor, dass das Vor-Ort Wissen der Anwohner und die unterschiedlichen Sichtweisen der interessierten Öffentlichkeit in die konkreten Planungen eingehen. Allerdings müssten sich die handelnden Personen (insb. die Verkehrsgutachter, Senatsreferenten und Stadtplanerinnen) dafür mit dem Bericht ernsthaft auseinandersetzen.

Partizipationspraktiker wissen, dass dabei immer die Gefahr des “Rosinenpickens” lauert. Man greift sich einfach das heraus, was man immer schon wollte. Notwendig ist aber stattdessen, dass sich die Planer mit den Interessenkonflikten beschäftigen und Lösungen erarbeiten, die auch gegenläufige Interessen erfüllen. Dafür wäre es allerdings gut gewesen, nicht nur Ideen zu sammeln, sondern die Ideen zusätzlich auch bewerten zu lassen und in Kernbotschaften zusammenzufassen.

Der Teilnehmer ‘toblerk’ hat das auf eigene Faust recht gut hinbekommen. Seine quantitative Auswertung zeigt, dass fünf Sechstel (also gut 80%) der Beiträge sich für eine Verkehrwende oder nachhaltige Stadtentwicklung im weiteren Sinne aussprechen. Nur eine kleine Minderheit sprach sich für ein unbeirrtes Verharren an der autogerechten Stadt aus.

Nun ist der User ‘toblerk’ kein neutraler Auswerter, daher ist dieses Ergebnis mit Vorsicht zu genießen. Gerade deshalb hätte man sich gewünscht, dass die Initiatoren des Dialog eine solche Auswertung von Anfang mit vorgesehen hätten.

So aber bleibt die Öffentlichkeit weiter in der Verantwortung, sich bei den kommenden Entscheidungen vernehmbar einzubringen. Wer Lust hat, dabei mitzuarbeiten und bei unserer Initiative “Verkehrswende am Pankower Tor” und im Netzwerk Fahrradfreundliches Pankow mitzumischen, ist herzlich willkommen!


* Disclaimer: Der Verfasser hat Zebralog im Jahr 2003 mitgegründet und einige Jahre mit aufgebaut. Seit 2011 pflegt er nur noch freundschaftliche, keine wirtschaftlichen Beziehungen zum Büro.

Hashtag: #PankowerTor

Weitersagen oder kommentieren